Das Trocknen von Cannabis ist eine Kunst, die viel Erfahrung und Sorgfalt erfordert. Anfängern mag es nicht gleich beim ersten Versuch gelingen, und schon so manchem ist beim Trocknen die halbe Ernte verschimmelt. Wenn das Cannabis jedoch richtig getrocknet wird, lässt es sich leicht rauchen, und die Aromen können sich vollständig entfalten.
Fehler im Trocknungsprozess können dagegen ein flaches Geschmacksprofil zur Folge haben und zu einem unangenehmen Kratzen im Hals führen. Um Ihnen Schimmel und kratziges Cannabis zu ersparen, haben wir umfassende Recherchen durchgeführt. Dies ermöglicht uns, Ihnen wertvolle Anleitungen und Tipps zu geben, damit der Trocknungsprozess zu einem vollen Erfolg wird.
Inhaltsverzeichnis
1. Wieso Marihuana getrocknet wird
2.1 Cannabis im Karton trocknen
2.2 Cannabis in der Growbox trocknen
3. Temperatur & Luftfeuchtigkeit
4. Fermentieren
5. Schnell trocknen & Probebuds
Das Trocknen von Cannabis ist ein sorgfältiger Prozess, der die Qualität und Potenz des Endprodukts steigert. Es kann bis zu einem Monat dauern, bis selbst anspruchsvolle Grower mit dem Ergebnis zufrieden sind, obwohl der Prozess im Durchschnitt 2 Wochen dauert. Profis hingegen können noch länger benötigen, bis sie mit dem Ergebnis wirklich glücklich sind.
Das anschließende Fermentieren nimmt je nach den klimatischen Bedingungen weitere 2 bis 6 Wochen in Anspruch und trägt wesentlich zur Steigerung der Potenz bei. Während dieser Phase wird dem noch "nassen" Cannabis bei relativ hoher Luftfeuchtigkeit langsam das Wasser entzogen. Dabei wird das THCA in THC umgewandelt, und chemische Prozesse, die beispielsweise das Chlorophyll abbauen, sind im Gange.
Das Cannabis verliert im Laufe dieser Prozesse sein saftiges Grün und nimmt sein charakteristisches Aroma an. Sobald das Chlorophyll teilweise abgebaut ist, lässt sich das Cannabis rauchen, ohne ein unangenehmes Kratzen im Hals zu verursachen. Diese chemischen Vorgänge sind entscheidend für die spätere Qualität und Wirkung des Produkts.
Nach erfolgreichem Trocknen und Fermentieren ist nicht nur eine Steigerung der Potenz garantiert, sondern auch eine mehrjährige Lagerung an einem dunklen und trockenen Ort möglich. Dies stellt sicher, dass die Mühe, die in den Anbau und die Verarbeitung investiert wurde, sich in einem Produkt niederschlägt, das seinen vollen Geschmack und seine Wirksamkeit über die Zeit bewahrt.
Da viele Grower ihren Anbauraum direkt wieder nutzen möchten, verwenden sie oft den gesamten Growroom für den Anbau. Trotzdem ist ein spezieller Trockenraum erforderlich, der lichtdicht sein muss, um das Cannabis sachgemäß trocknen zu können.
Der Ort, an dem das Cannabis getrocknet wird, sollte mit einer Lüftung ausgestattet sein, die einen ständigen Luftaustausch gewährleistet.
Die Luft muss während des Trocknungsprozesses kontinuierlich zirkulieren und einem permanenten Austausch unterliegen. Ist dies nicht der Fall, ist die Gefahr, dass die Ernte verschimmelt, sehr groß. Die Beachtung dieser Aspekte trägt entscheidend dazu bei, dass die Qualität des Cannabis erhalten bleibt und eine erfolgreiche Ernte gewährleistet wird.
Für diese Trocknungsmethode wird ein großer Karton benötigt, in dem die Blütenstände frei hängen können. Innerhalb des Kartons werden "Wäscheleinen" gespannt, an denen die Blütenstände kopfüber aufgehängt werden. Sie werden nach dem gleichen Prinzip getrocknet, wie es auch in der Growbox üblich ist.
Kleinere Blüten können am Boden des Kartons getrocknet werden, müssen jedoch regelmäßig gewendet werden, um eine gleichmäßige Trocknung zu gewährleisten. Es ist wichtig, einen gewissen Abstand zwischen den einzelnen Blütenständen einzuhalten, damit die Luft frei um die Blüten zirkulieren kann. Diese Vorsichtsmaßnahme trägt dazu bei, dass die Blüten gleichmäßig trocknen und ihre Qualität erhalten bleibt, ohne das Risiko von Schimmelbildung oder anderen Problemen, die die Ernte beeinträchtigen könnten.
Nachteil: Der Geruch im Karton breitet sich schnell in der Wohnung aus. Die Variante ist somit für viele Grower unbrauchbar.
Im Growroom können Wäscheleinen gespannt werden, an denen die Blütenstände zum Trocknen aufgehängt werden. Es ist besonders wichtig, dass die Blüten sich während des Trocknens nicht berühren, damit die Luft stets zirkulieren kann. Zudem wird dadurch das Risiko verringert, dass bei einem Schimmelbefall andere Blütenstände "infiziert" werden.
Alternativ kann im Growroom ein Trockenreck für das Trocknen von Cannabis verwendet werden. Ein Trockenreck besteht aus mehreren übereinander hängenden Stoffsieben, die in jedem Shop für Growbedarf günstig zu erwerben sind. Auf die Stoffsiebe wird jeweils eine Lage Cannabisblüten gelegt, ohne sie zu stapeln. Um die Gefahr von Schimmel zu verringern, sollten die Blüten während des Trocknens auf dem Sieb täglich gewendet werden.
Beim Planen des Trocknungsprozesses im Growroom darf der Aktivkohlefilter nicht vergessen werden, insbesondere wenn der intensive Geruch beim Anbau eine wichtige Rolle spielt. In einer Growbox reicht ein Ventilator mit einem geringen Absaugvolumen von 225 m³ völlig aus. Bei einem größeren Growroom hingegen sollten entsprechende Abluftventilatoren, Aktivkohlefilter und Schwenk-Ventilatoren eingesetzt werden, um den Geruch zu neutralisieren und die Luft im Raum kontinuierlich auszutauschen. Diese Vorgehensweise trägt dazu bei, eine optimale Umgebung für den Trocknungsprozess zu schaffen und die Qualität der Ernte sicherzustellen.
Das Trocknen der Cannabisblüten wird bei einer Raumtemperatur von 20°C eingeleitet. Innerhalb der nächsten 4 Tage sollte die Temperatur auf 18°C heruntergefahren werden. Grundsätzlich erfolgt das Trocknen in einer relativ kühlen Umgebung zwischen 15 und 21°C. Je wärmer der Raum, desto schneller entweicht die Feuchtigkeit aus den Blüten. Daher sollte die Temperatur 20°C nicht überschreiten, um zu verhindern, dass die Blüten zu schnell trocknen.
Im Optimalfall sollte die Luftfeuchtigkeit im Trockenraum zwischen 20 und 40% liegen. Eine höhere Luftfeuchtigkeit erhöht das Risiko, dass die Blüten anfangen zu schimmeln. Darüber hinaus sollte der Raum dauerhaft dunkel gehalten werden, da THC sich bei Lichtkontakt abbaut, was die Qualität und Potenz verschlechtert.
Es ist auch wichtig, bereits vor der Ernte auf Schimmel zu achten, da dieser oft unbemerkt im Growroom auftritt. Insbesondere bei den großen Buds sollte regelmäßig ins Innere geprüft werden, da der Schimmel dort unbemerkt entstehen kann, bevor er sich von innen nach außen ausbreitet.
Wichtig zu betonen ist, dass Cannabis, das von Schimmel befallen ist, nicht mehr konsumiert werden darf. Der Konsum von schimmelndem Marihuana kann zu erheblichen gesundheitlichen Folgen führen, insbesondere beim Verzehr. Die Beachtung dieser Richtlinien trägt maßgeblich dazu bei, dass die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit des Endprodukts gewährleistet sind.
Nach einer Trocknungsperiode von 1-2 Wochen sind die Blüten äußerlich trocken, während der Stamm noch eine gewisse Flexibilität aufweist. Dies signalisiert, dass der Zeitpunkt für den Beginn der Fermentation gekommen ist – ein Prozess, der dem Cannabis den letzten Schliff verleiht. Ähnliche Fermentationsverfahren werden auch in der Teeherstellung oder bei der Verarbeitung anderer organischer Produkte verwendet. Bei der Fermentation des Cannabis wird das Chlorophyll weiter abgebaut, und der Gehalt an Cannabinoiden wird durch unterschiedliche chemische Reaktionen erhöht.
Für die Fermentation werden die Blüten in eine luftdichte Box oder in Einmachgläser gelegt. Es ist wichtig, die Behälter zweimal täglich für jeweils etwa 25 Minuten zu öffnen, um einen vollständigen Luftaustausch zu ermöglichen. Diese sorgfältig überwachte Fermentation kann mehrere Wochen dauern. Sie gilt als abgeschlossen, wenn das Cannabis seine lebendige grüne Farbe verloren hat und die Stängel der Blüten beim Brechen ein deutliches Knacken erzeugen.
Die Beachtung dieser Schritte trägt wesentlich zur Qualität und zum Genuss des Endprodukts bei und sollte daher mit Bedacht und Geduld durchgeführt werden.
Das Trocknen der Buds über einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen hat sich als erfolgreiche Methode etabliert, und das aus gutem Grund! Ohne das richtige Trocknen werden das Potenzial und die Wirkung der Hanfpflanze schlichtweg verschwendet. Manche Grower können es nicht abwarten, einen Probebud zu nehmen und tun dies noch während der frühen Blütephase. Wir möchten jedoch dringend davon abraten, da die Pflanze dadurch unnötig verletzt wird und Energie verschwendet, die stattdessen besser in das Blütenwachstum investiert werden sollte.
Wir möchten Ihnen einige Lösungen für schnelles Trocknen vorstellen, die wir für komfortabel halten, aber dennoch möchten wir betonen, dass das Cannabis dadurch nicht sein volles Potenzial erreichen und nicht gut schmecken wird:
Es ist wichtig zu betonen, dass Sie Ihr Cannabis niemals mit einem Fön, Dörrgerät oder einer Mikrowelle trocknen sollten. Solche Methoden machen das Cannabis ungenießbar und zerstören das THC in den Buds.
Geduld und Sorgfalt im Trocknungsprozess sind entscheidend, um die beste Qualität und Wirkung Ihrer Cannabisblüten sicherzustellen.
In der Regel kann Cannabis an jedem Ort getrocknet werden. Beim Trocknen ist es wichtig, auf Geruch, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, und Dunkelheit zu achten. Stimmen alle Umweltfaktoren spielt es kaum eine Rolle wo getrocknet wird
Die optimale Luftfeuchtigkeit beim Trocknen liegt zwischen 20%-40%. Je höher die Luftfeuchtigkeit desto wahrscheinlicher ist das Auftreten von Schimmel.
Bei 20°C wird das Trocknen begonnen, innerhalb von 4 Tagen wird die Temperatur auf 18°C gesenkt. Es handelt sich dabei um optimal Werte. Im Temperaturbereich von 15°C-21°C können auch sehr gute Ergebnisse erzielt werden.
Das Cannabis wird unverzüglich nach der Ernte getrocknet, damit die Blüten haltbar werden.
Licht baut THC ab. Aus diesem Grund wird nach der Ernte das Cannabis vor Licht geschützt, um die Qualität nicht zu mindern. Auch während der Lagerung wird Cannabis Licht geschützt gelagert.
Bei optimalen Bedingungen, mindestens 2 Wochen bis zu einem Monat. Der Zweig an dem die Blüten wachsen sollte noch leicht biegbar sein, bevor er zerbricht. Dieses Merkmal und viel Grow Erfahrung deuten dir den perfekten Zeitpunkt, um mit der Fermentation beginnen zu können.
Bei 25°C wird das Cannabis schneller trocknen, dabei verliert es an Zeit die es benötigt an Aroma und THC zu entfalten. Kann die Temperatur nicht gesenkt werden, ist das nicht dramatisch. Die Qualität deines Cannabis wird zwar leiden, jedoch immer noch gut genug sein das es mit Freude geraucht werden kann.
Cannabis ohne es vorher zu trocknen bzw. "nasses" zu rauchen ist nicht möglich. Das Wasser muss zuerst entzogen werden damit es geraucht werden kann. Dazu kann ein Ofen oder eine Heizung verwendet werden, wie das geht findest du hier. Jedoch kann als Alternative in einem Vaporiser "nasses" Cannabis Vaporisiert werden.
Wichtig: Aroma und Wirkung werden nicht besonders stark sein.
Cannabis kann ohne Aktivkohlefilter getrocknet werden, sofern der Geruch von Cannabis kein Problem bei Nachbarn darstellt. Für alle anderen: jeder der glaubt er könne den Geruch von Cannabis überdecken, oder das Cannabis nicht so stark riechen könne täuscht sich. Mit diesem Glaube begibt sich derjenige in extreme Gefahr den Zorn der Nachbarn auf sich zu ziehen. Der Geruch ist absolut nicht vergleichbar mit einer offenen Tüte Cannabis.
Cannabis kann mit der Verwendung von einem Aktivkohlefilter geruchlos getrocknet werden. Der Aktivkohlefilter, filtert alle Gerüche aus der Luft heraus. Übrig bleibt Luft frei von ungewollten Cannabis Geruch.
Reis: Es gibt keine uns bekannten sinnvollen Praktiken in dem Reis verwendet werden kann.
Salz: Im sehr kleinem Rahmen kann dafür geeignetes Salz oder Granulat verwendet werden um die Luftfeuchtigkeit in einem Karton oder dergleichen für einen bestimmten Zeitraum zu reduzieren. Das Salz oder Granulat sollte in keinen Kontakt mit den Blüten kommen.
Die letzte Phase, der Zeitpunkt ist entscheidend für die Wirkung.
Von Anfängern nicht beachtet, sind sie das A&O eines Profis.
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Kartonmeister (Montag, 31 Juli 2017 15:19)
Guten Tag,
Kann ich die Ernte von einer Pflanze auch in einem Schuhkarton trocknen oder ist das ganz schlecht?
Gibt es dabei etwas besonderes zu beachten?
Danke im voraus :)
Cannabisgrow (Dienstag, 01 August 2017 18:51)
Guten Abend Herr Kartonmeister,
Du kannst die Ernte auch im Schuhkarton trocknen. Achte aber darauf das sich die Blüten nicht zu viel berühren und wende die Blüten regelmäßig. Zudem solltest du 2 mal täglich den Karton für mindestens 20 Minuten lüften.
mit freundlichen Grüßen
Dein Cannabisgrow Team
Meister (Montag, 14 August 2017 23:37)
Halli Hallo,
ich habe vor einen probebud von der pflanzen zu schneiden, sie ist in den letzten paar wochen und ich würde gerne mal etwas probieren. aber soll ich eher von unten, mitte oder oben etwas abnehmen? und wie viel nehme ich etwa, denn es sollte ja trocken etwas kleiner werden. ich würde gerne mir davon schon mal so 2 stück bauen können. mit welcher schnell trocknen methode habt ihr de besten erfahrungen und worauf sollte ich noch beim probe bud nehmen so achten? sorry für die vielen fragen ich bin noch etwas frisch im thema
Grüße
"Meister"
Cannabisgrow (Dienstag, 15 August 2017 14:00)
Moin "Meister",
von wo du den Probebud abnimmst solltest du mit dem Microscop entscheiden. Sind die Trichome noch klar solltest du keinen Probebud nehmen. Dann musst du noch etwas warten, sonst bleibt die Wirkung ganz aus. In der Regel wird die Cannabis Pflanze von oben nach unten "reif". Du solltest keinen Probebud vom Headbud nehmen, das hätte fatale Folgen. Sei dir im klaren das die Wirkung von deinem Cannabis sehr gering sein wird. Die ganze Wirkung bekommt sie erst mit dem trocknen.
Um etwa 2 bauen zu können musst du etwa das doppelte abschneiden als das was du sonst in den Jey bauen würdest.
Am schnellsten kannst du dein Probebud im Ofen trocknen. Ich empfehle aber es auf der Heizung oder auf einem stück Karton langsam trocknen zu lassen. Die zeit muss sein.
Worauf du sonst noch achten solltest ist das dein Werkzeug mit dem du den Probebud abschneidest desinfizierst. Hast du nichts zuhause kannst du die bei der Apotheke Desinfektionsmittel und ein Skalpell kaufen. Damit kannst du alles sauber abschneiden ohne beim schneiden zu "reißen".
Mit freundlichen Grüßen
Cannabis Grow
Kushi (Sonntag, 15 September 2019 00:53)
Kann mann es nicht im Plastik Beutel trocknen
Haze (Sonntag, 15 September 2019 02:54)
Kannst du deine idee geneuer erläutern? Generell würde ich nein sagen aber ich lass mich gerne von etwas kreativen überraschen
Honigbluete (Montag, 10 August 2020 21:21)
Ja das hatte ich auch gern gewusst ach ja klar bin selbst drauf gekommen Löcher rein offen lassen in ein Karton packen und 4 mal am Tag lüften für 20 min ..